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Wir ¦ Flüchtlinge – Konstellationen 1933 2022

#IMPULSVORTRÄGE / #DISKUSSIONEN / #SCREENINGS / #KÜNSTLERISCHE ENTWÜRFE / #MUSEUMSFÜHRUNG

21. + 22. Mai 2022

in den Räumen des Goethe-Instituts Thessaloniki, Vasilissis Olgas 66

Es geht um die Bedeutung von Exil/Migration für das Denken der Frankfurter Schule und der ihr nahestehenden Kritischen Theoretiker:innen, die während des Nationalsozialismus emigrieren müssen.

Es geht um die Frage nach der Übertragbarkeit ihrer Erfahrungen und Theorien auf aktuelle Migrationen und Fluchtphänomene.

Wir ¦ Flüchtlinge wird organisiert von Maria Oikonomou (Abteilung für Deutsche Sprache und Philologie, Aristoteles Universität Thessaloniki), Ulrich Meurer (Visual Studies Program, Central European University, Wien) und Ilias Papagiannopoulos (Internationale und Europastudien, Piräus Universität, Athen).

 

 

Fremder werden oder Deutscher bleiben, vollständige Assimilation im Neuen oder Bindung an das Eigene – in diesem Spannungsfeld haben sich viele deutsch-jüdische Intellektuelle zu positionieren, die zur Mitte des letzten Jahrhunderts vor den Nazi-Banden in die Vereinigten Staaten oder anderswohin fliehen. Den Gründervätern der Frankfurter Schule (Max Horkheimer, Theodor W. Adorno, Herbert Marcuse …) wird diese Frage des Exils, in New York oder Los Angeles, zur Lebens- und zugleich zur Denkaufgabe. Auch andere dem Kreis der Kritischen Theorie nahestehende Flüchtlinge erfahren und reflektieren jenen »Riss der Welt«, der genauso durch den Menschen geht: die politische Theoretikerin Hannah Arendt, der Kultur- und Filmexeget Siegfried Kracauer, der Geschichtsdenker Walter Benjamin (der Amerika nie erreichen soll).

Angesichts aktueller weltumfassender Migrationen will die Veranstaltung jene kulturellen, sprachlichen und politischen Entwürfe neuerlich aufsuchen um auszuloten, was die Kritische Theorie in der Fremde gewesen ist und was sie uns heute, in »post-kapitalistischer«, »post-digitaler« und womöglich »post-humaner« Zeit, (noch) zu sagen hat. Inwiefern ist ihr Denken relevant für eine Wirklichkeit, in der Migration zusehends zur Normalität wird? Es geht um die gegenseitige Erhellung zweier Geschichtsschnitte, indem zeitgenössische Flucht und historische Migration als das zu verstehen wäre, was Benjamin eine »Konstellation« nennt: den schlaglichtartigen Sinnzusammenhang zweier Momente, der Einsicht gewährt im (und in den) gegenwärtigen »Augenblick der Gefahr«.

# Wir ¦ Flüchtlinge untersucht die Zeiten, Räume und Zeiträume der Migration.

# Wir ¦ Flüchtlinge erforscht die Praktiken und Taktiken der Migration.

# Wir ¦ Flüchtlinge fragt nach den Politiken der Migration.

# Wir ¦ Flüchtlinge zeichnet die Erinnerungsbilder und Retrospektionen der Migration nach.

# Wir ¦ Flüchtlinge beleuchtet die neuen Epistemologien und das andere Wissen der Migration, die politischen Verkörperungen, kulturellen Figuren, mythischen Charaktere der Migration, die Ethnien und Religionen der Migration, die Akzente und Vielsprachigkeit in Kritischer Theorie, Politik, Populismus, minoritärer Literatur, Aktivismus …

Abteilung für Deutsche Sprache und Philologie
Tel. 2310 991384, 2310 995237, 2310 995241, email: info@del.auth.gr
Postanschrift:
Abteilung für Deutsche Sprache und Philologie, Postfach 82
Aristoteles Universität Thessaloniki, GR-541 24 Thessaloniki, Griechenland

we.refugees22@gmail.com

Maria Oikonomou: moikon@del.auth.gr
Ilias Papagiannopoulos: idp@otenet.gr
Ulrich Meurer: ulrich-meurer@gmx.de

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