# TO A CERTAIN DEGREE SACREDNESS IS IN THE EYE OF THE BEHOLDER

„1933 verlässt das Passagierschiff Pâtris II Marseilles; seine Reise, gesponsert vom Congrès Internationaux d’Architecture Moderne, hat den Zielhafen Athen. An Bord befinden sich einige der Hauptvertreter des Modernismus, unter ihnen der Architekt Le Corbusier. 36 Jahre später wird Pier Paolo Pasolini eine andere Reise filmisch in Szene setzen, diesmal von Ost nach West – diejenige der Medea des Euripides, dargestellt von Maria Callas.

Die raumgreifende Installation nimmt diese beiden Reisen zum Ausgangspunkt und integriert sie in ein allgemeines Narrativ über die griechische Moderne, dass geprägt ist von einer West-Ost-Polarität und den damit verbundenen widerstreitenden Imaginationen. Im Werk treffen hybride Konstruktionen, die auf Medeas archaische Welt und geographische Orte des Orients Bezug nehmen, auf einen visuellen Code, der von Europäischer geometrischer Abstraktion inspiriert ist. Die fragilen ‚Monumente‘ evozieren die kulturelle Spannung zwischen einem durch das Fremde eingeführten rationalen Ethos und einer mythisch-prämodernen Mentalität.“

# Stefania Strouza

„Das bestimmt die Bahn der Entmythologisierung, der Aufklärung, die das Lebendige mit dem Unlebendigen ineinssetzt wie der Mythos das Unlebendige mit dem Lebendigen. Aufklärung ist die radikal gewordene, mythische Angst.“

„Die Ursache des Rückfalls von Aufklärung in Mythologie ist nicht so sehr bei den eigens zum Zweck des Rückfalls ersonnenen nationalistischen, heidnischen und sonstigen modernen Mythologien zu suchen ist, sondern bei der in Furcht vor der Wahrheit erstarrenden Aufklärung selbst.“

# Max Horkheimer + Theodor W. Adorno: DIALEKTIK DER AUFKLÄRUNG